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Freitag, 3. Oktober 2025

I keep myself out




Ein kurzer Blick ins Dickicht.

Ein kleiner Schritt abseits des Weges, und schon verschlucken mich Schatten und Linien. Äste kreuzen sich wie Gedankenbahnen, widerspenstig, zerfasert, ein Knäuel aus Fragen.


Ich höre mich sagen: ruhig bleiben, doch meine Stimme geht verloren im Rascheln der Blätter.

Das Licht bricht ein, schmal wie ein Riss im Himmel, und für einen Augenblick glaube ich, dass es mich meint – dass es den Finger hebt und zeigt: Schau hierher, hier bist du.


Mein Herz reagiert mit einem Stolpern.

Es ahmt die Zitterlinien der Zweige nach, pocht im gleichen unruhigen Takt.

Aber je länger ich schaue, desto weniger erschreckt mich das Chaos.

Es sieht mir ähnlich, ja fast vertraut.

Als hätte der Wald meine Nerven genommen und sie in Schwarz auf Grau gezeichnet.


Da steh ich nun still und lass es geschehen. Das Dickicht formt keine Worte – und doch spricht es:

Du bist Teil davon. Das Durcheinander ist kein Feind.

Es lebt in dir, und du darfst es atmen.


Und so gehe ich nicht tiefer hinein, aber auch nicht davon fort.

Ich lasse den Blick genügen,

als hätte ich für einen Moment den Mut gefunden,

mich selbst auszuhalten.